Folsäure-Tabletten

Alles Wissenswerte zu Folsäure

Folat oder Folsäure? Ist Folat gleich Folsäure? Worin besteht eigentlich der Unterschied? Alle wichtigen Informationen über Folsäure erhalten Sie hier.

Was ist Folsäure?

Bei Folsäure handelt es sich um die synthetische Form von Folat, die in Tabletten und weiteren Vitaminpräparaten zu finden ist. Mitunter werden damit in der Schweiz auch Lebensmittel angereichert, um die Versorgung mit dem Mikronährstoff zu verbessern. Andere Bezeichnungen für Folsäure sind Vitamin B9, Vitamin B11 oder Vitamin M.

Folat hingegen stellt den Überbegriff dar, der verschiedene Verbindungen umfasst. Damit werden wasserlösliche Vitamine der B-Gruppe bezeichnet, die der menschliche Körper zur Aufrechterhaltung verschiedener Prozesse benötigt. Weil sie wasserlöslich sind, können sie im Körper nicht in grösserer Menge gespeichert werden.

Folat kommt natürlich sowohl in pflanzlichen als auch tierischen Lebensmitteln vor – allerdings kann der Körper es schlechter verwerten als die industriell hergestellte Folsäure: durchschnittlich nur zu rund 50 Prozent, synthetische Folsäure hingegen zu fast 100 Prozent.

Auch wenn Folsäure und Folat streng genommen verschiedene Dinge meinen, werden beide Begriffe häufig synonym verwendet.

Gut zu wissen: In der Schweiz setzen mehrere Lebensmittelhersteller ihren Produkten Folsäure zu. Das reicht von Saft bis Müslimischungen und Brot.

Wofür ist Folsäure gut?

Viele verschiedene Prozesse im menschlichen Körper sind auf Folat angewiesen, wie die Zellneubildung, -teilung und -regeneration. Das hat ihm auch die Bezeichnung Lebensvitamin eingebracht. Auch an der Bildung roter und weisser Blutkörperchen ist der Stoff beteiligt. Für das Immunsystem spielt er ebenfalls eine wichtige Rolle. Deshalb gilt der Mikronährstoff als essenziell für den Menschen.

Folsäure trägt bei …

• … zu einer normalen Funktion des Immunsystems.
• … zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung.
• … zur normalen psychischen Funktion.
• … zu einer normalen Blutbildung.
• … zu einer normalen Aminosäuresynthese.
• … zu einem normalen Homocystein-Stoffwechsel.
• … zum Wachstum des mütterlichen Gewebes während der Schwangerschaft.

Folsäure hat des Weiteren eine Funktion bei der Zellteilung.

Wie macht sich ein Mangel an Folsäure bemerkbar?

Bei einem Folsäuremangel ist die Bildung roter Blutkörperchen gestört, sodass sich in der Folge eine Blutarmut entwickeln kann. Müdigkeit, Blässe, Reizbarkeit und Schwindel sind hier erste Symptome.

Eine Sonderstellung nimmt Folsäure in der Schwangerschaft ein: Wird der Embryo in wichtigen Entwicklungsphasen nicht ausreichend damit versorgt, besteht das Risiko für angeborene Fehlbildungen.

In welchen Lebensmitteln ist Folsäure enthalten?

Unser Körper kann Folatverbindungen nicht selbst herstellen. Aus diesem Grund können wir den wichtigen Stoff einzig und allein über die Nahrung aufnehmen.

Besonders reich an Folat ist grünes Blattgemüse wie Spinat. Das macht schon der Name klar, denn dieser leitet sich vom Lateinischen folium ab, was übersetzt Blatt bedeutet. Des Weiteren ist der Stoff enthalten in

• Kohl wie Rosenkohl, Brokkoli und Blumenkohl
• Tomaten
• Orangen
• Vollkornprodukten
• Hülsenfrüchten
• Sprossen
• Weizenkeimen

Ausserdem stecken Folatverbindungen in recht hoher Konzentration in tierischen Lebensmitteln wie Eiern, Leber sowie in Milch und Milchprodukten, vor allem in Weichkäse wie Camembert.

Folat ist ein sehr empfindliches Vitamin. Es ist nicht nur wasserlöslich, sondern auch licht- und hitzeempfindlich, weshalb bei der Lagerung und sogar schonenden Zubereitung von Lebensmitteln rund 50 Prozent verloren gehen, wodurch sich die geringere Verwertung von Folat gegenüber Folsäure in Tabletten und anderen Darreichungsformen erklärt.

Wichtig ist es deshalb, folathaltiges Gemüse, Salat und Obst dunkel zu lagern und lediglich kurz zu waschen. Zudem sollten die Nahrungsmittel nur möglichst kurze Zeit gedünstet werden, wenn sie nicht frisch verzehrt werden.

Wie viel Folat brauchen wir?

Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfiehlt folgende Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr in Form von Folat oder Folsäure.

Um die unterschiedliche Bioverfügbarkeit von Folat und Folsäure zu berücksichtigen, werden die Mengen für die Verzehrempfehlungen in Folatäquivalenten ausgegeben.

Für eine ausreichende Versorgung: Folsäure-Tabletten

Reicht die Versorgung mit dem wichtigen Vitamin über die Ernährung nicht aus, kann Folsäure als Nahrungsergänzung unterstützen. Die gängigste Darreichungsform sind Folsäure-Tabletten.

Wann Folsäure-Tabletten einnehmen?

Mangelerscheinungen verursacht oftmals eine einseitige oder mangelhafte Ernährung. Mit Folsäure-Tabletten lässt sich in diesen Fällen gegensteuern. Einen besonders hohen Bedarf an dem Mikronährstoff haben Menschen mit einem hohen Alkoholkonsum.

Weil sich bei einigen chronischen Krankheiten der Folatbedarf erhöht, kann es auch hier sinnvoll sein, Folsäure-Tabletten zu nehmen. Das betrifft Erkrankungen der Leber, des Magen-Darm-Traktes sowie Tumorerkrankungen. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollten Sie allerdings unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen.

Manche Arzneimittel und Medikamente beeinflussen den Folatspiegel. So begünstigen beispielsweise Aspirin, Antibiotika, Magensäurebinder oder Methotrexat die Ausbildung eines Mangels. Ein solcher kann ausserdem durch orale Verhütungsmittel wie die Pille verstärkt werden. Ob für Sie deshalb Folsäure-Tabletten infrage kommen, sollten Sie mit Ihrem Arzt abklären.

Eine besonders grosse Rolle spielen Folsäure-Tabletten in der Schwangerschaft beziehungsweise schon beim Kinderwunsch. Hier wird die Supplementierung mit entsprechenden Präparaten empfohlen. Aber auch Stillende haben einen erhöhten Bedarf an dem B-Vitamin.

Können Folsäure-Tabletten Nebenwirkungen haben?

Nebenwirkungen kommen bei Folsäure-Tabletten nur selten vor. Sie äussern sich primär in Erregung, Übelkeit und weiteren Magen-Darm-Problemen. Meist sind sie auf eine übermässige Dosierung der Präparate zurückzuführen. Eine Gesamtzufuhrmenge von 1000 µg Folsäure pro Tag sollte nicht überschritten werden. Eine Überdosierung bei natürlich vorkommenden Folatverbindungen liess sich bisher nicht beobachten.

Folsäure in der Schwangerschaft und bei Kinderwunsch

Ein erhöhter Bedarf an Folsäure besteht in der Schwangerschaft. Er verdoppelt sich nahezu. Weil dieser über die Ernährung kaum gedeckt werden kann, empfiehlt die SGE in der Frühschwangerschaft die zusätzliche Einnahme von 400 µg Folsäure-Tabletten.

Warum Folsäure in der Schwangerschaft einnehmen?

Folsäure ist wesentlich an der Zellteilung beteiligt. Bei einer Unterversorgung in der Schwangerschaft kann es deshalb zu Fehlbildungen kommen, insbesondere am Neuralrohr, dem Rückenmark und Gehirn. Bekannt sind hier vor allem Kinder, die mit einem offenen Rücken oder einer offenen Schädeldecke zur Welt kamen.

Solchen kindlichen Fehlbildungen soll durch die Supplementierung mit entsprechenden Tabletten vorgebeugt werden. Zudem kann eine Folsäure-Prophylaxe in der Schwangerschaft das Risko einer Früh- und Fehlgeburt sowie weiterer Geburtsfehler reduzieren.

Wann bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft Folsäure-Tabletten einnehmen?

Folsäure zählt als eines der wichtigsten Schwangerschaftsvitamine. Für eine gesunde Entwicklung des ungeborenen Kindes empfiehlt die SGE, Folsäure-Tabletten bis mindestens zur 12. Schwangerschaftswoche einzunehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt schliesst sich im Normalfall das Neuralrohr des ungeborenen Kindes.

Mit der Einnahme der Tabletten sollten Sie laut Empfehlung bereits bei einem bestehenden Kinderwunsch beginnen – spätestens vier Wochen vor Schwangerschaftsbeginn. Und weil das schwer zu planen ist: Starten Sie mit der Supplementierung am besten, sobald Sie schwanger werden möchten. Entsprechende Präparate können Sie ohne Rezept bei drogi.ch online kaufen.

Gut zu wissen: Die Experten raten in der Schwangerschaft zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung zu Folsäure-Tabletten.

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• Folsäure-Tabletten
• Folsäure-Kapseln
• Kautabletten
• sowie als Bestandteil von Kombipräparaten

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