Sommer, Sonne, gute Laune – was haben wir darauf gewartet, endlich Sommerluft zu schnuppern und die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren! Doch allzu schnell kann ein vergnügliches Sonnenbad schmerzhaft enden. Rote Flecken, gespannte Haut und Schmerzen bei jeder Berührung? Sonnenbrand – was nun? Hier lesen Sie, wie er entsteht, wie Sie ihm vorbeugen und was als SOS-Hilfe infrage kommt.

Was ist Sonnenbrand?

Mit Sonnenbrand reagiert die Haut, wenn sie der ultravioletten Strahlung des Sonnenlichts übermässig lange ausgesetzt war, genauer der kurzwelligen, aber energiereichen UV-B-Strahlung. Mit einer Entzündung wirkt die Haut den Hautschädigungen entgegen.

Die Hautreaktion ist vergleichbar mit einer Verbrennung ersten oder zweiten Grades. Dementsprechend lässt sich ein Sonnenbrand sowie die Symptome in unterschiedliche Schweregrade unterteilen:

  • Grad 1: Schädigung der obersten Hautschicht in Form von Rötungen, Spannungen und Schwellungen, die ohne Narbenbildung abheilen
  • Grad 2: Schädigung der obersten und teilweise darunterliegenden Hautschicht, bei der sich Bläschen bilden und sich die Haut später schält
  • Grad 3: schwere Verbrennung, bei der alle Hautschichten geschädigt sind und Narben zurückbleiben können

Wie äussert sich Sonnenbrand?

Bei einem Sonnenbrand zeigen sich die ersten Symptome sechs bis acht Stunden nach dem Sonnenbad. Dabei kommt es zu:

  • Rötungen
  • Überwärmung
  • Schwellungen
  • Juckreiz
  • Schmerzen

Ist die Verbrennung besonders ausgeprägt, können sich sogar Blasen auf der Haut bilden. Auch das anschliessende Schälen der Haut ist eines der Sonnenbrand-Symptome.

Wie entsteht Sonnenbrand?

Sonnenbrand entsteht, wenn starke Sonneneinstrahlung auf die Haut trifft. Hauptsächlich wird er durch UV-B-Strahlung verursacht. Diese kann jedoch durch die UV-A-Strahlung verstärkt werden, die in tiefere Hautschichten eindringt.

Bei Sonneneinstrahlung bildet die Haut Melanin, das nach einigen Tagen zur typischen Bräune führt und die Haut vor der gefährlichen Sonnenstrahlung schützt. Allerdings handelt es sich auch bei der Bräune um ein Zeichen für einen entstandenen Hautschaden. Eine gesunde Bräune gibt es nicht. Die Menge an produziertem Melanin unterscheidet sich von Mensch zu Mensch, weswegen manche schneller einen Sonnenbrand entwickeln als andere.

Warum Sonnenbrand trotz Sonnencreme?

Sonnencreme verlängert den Eigenschutz der Haut und hilft so, einem Sonnenbrand vorzubeugen. Dennoch kann ein Sonnenbrand trotz Sonnencreme entstehen. Dies hat mehrere Gründe:

  • Der Lichtschutzfaktor (LSF) der benutzten Sonnencreme passt nicht zum Hauttyp und ist für die Intensität der Sonnenstrahlung zu niedrig.
  • Die Sonnencreme wurde zu wenig oder ungleichmässig aufgetragen.
  • Einmaliges Eincremen reicht nicht aus. Der Sonnenschutz sollte alle zwei Stunden erneuert werden.
  • Sonnencreme mit chemischen Filtern benötigt Zeit zum Einziehen. Sie sollte mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbad aufgetragen werden.
  • In den Bergen ist die UV-Intensität besonders ausgeprägt. Pro 1000 Höhenmeter erhöht sich die UV-B-Strahlung um 15 bis 20 Prozent, wodurch das Risiko für einen Sonnenbrand steigt.
  • Zudem kann auch Sonnencreme nicht vollständig vor der Sonnenstrahlung schützen, gerade in der Mittagssonne, sodass es durch einen längeren Aufenthalt in der Sonne trotz Sonnencreme zu einem Sonnenbrand kommen kann.

Warum ist Sonnenbrand gefährlich?

Sonnenbrand-Symptome mögen unangenehm bis schmerzhaft sein, meist verschwinden sie jedoch nach einigen Tagen wieder. Die grösste Gefahr geht von den langfristigen Folgeschäden aus. Denn bei intensiver UV-Bestrahlung wird die Erbsubstanz der Hautzellen geschädigt, was zu Langzeitfolgen führen kann. Möglich sind Pigmentstörungen, vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs.

Was hilft gegen Sonnenbrand?

Sie waren zu lange in der Sonne und befürchten einen Sonnenbrand? Dann sollten Sie handeln – und das nicht erst, wenn sich die ersten Rötungen bemerkbar machen, sondern bereits, wenn die Haut anfängt, leicht zu brennen – das erste Anzeichen für einen Sonnenbrand.

Setzen Sie sich keiner weiteren Sonnenstrahlung aus und begeben Sie sich in den Schatten. Meiden Sie direkte Sonne, bis der Sonnenbrand abgeklungen ist.

Als Sofortmassnahme lässt sich ein Sonnenbrand behandeln, indem Sie die betroffenen Hautstellen kühlen. Verwenden Sie dafür aber bitte kein Eis oder Kühlpads. Besser eignet sich die Kühlung unter fliessendem Leitungswasser. Das kann beispielsweise bei einer Dusche erfolgen. Aber auch ein Sprung in den See, das Meer oder einen Pool hilft beim Kühlen. Danach allerdings unbedingt die Sonne verlassen.

Auch feuchte Umschläge haben sich als Sonnenbrand-Hausmittel für schnelle Hilfe bewährt. Befeuchten Sie dafür ein Tuch mit Wasser und legen Sie es auf die geröteten Hautpartien.

Zudem können Sie bei einem leichten Sonnenbrand zu einem Hausmittel greifen, das sich in nahezu jedem Haushalt findet: Quark und Joghurt aus dem Kühlschrank, die Sie in Form eines Umschlages auf die Haut auflegen. Dieses Sonnenbrand-Hausmittel kühlt die Haut und versorgt sie gleichzeitig mit Feuchtigkeit.

Bestreichen Sie dafür ein frisches Küchentuch mit Speisequark oder Joghurt und platzieren Sie es auf der verbrannten Haut. Lassen Sie es circa zehn Minuten einwirken, um den Sonnenbrand zu behandeln. Abnehmen und angetrocknete Reste vorsichtig mit lauwarmem Wasser abspülen.

Ein weiteres schnell verfügbares Sonnenbrand-Hausmittel ist ein Umschlag mit Tee. Hierfür eignen sich Kamillen- und Salbeitee sowie schwarzer Tee, die beim Entziehen der Wärme helfen und durch ihre Inhaltsstoffe die Heilung unterstützen. Tränken Sie ein Tuch in abgekühltem Tee, um den Sonnenbrand damit zu behandeln. Solche Umschläge empfehlen sich dreimal täglich für 10 bis 20 Minuten.

Eine kühlende Wirkung geht auch von Gurkenscheiben aus: Legen Sie die Scheiben auf die Haut, bis sie warm werden. Anschliessend wieder in den Kühlschrank zum Kühlen geben und die Prozedur wiederholen.

Auch mit Kühlgels und After-Sun-Produkten lässt sich ein leichter Sonnenbrand behandeln. Sie kühlen und besitzen rückfettende Eigenschaften. Die darin enthaltenen pflegenden Inhaltsstoffe unterstützen die Regeneration der Haut. Ebenso wirken andere Produkte zur Sonnenbrandhilfe wohltuend.

Was Sie bei einem Sonnenbrand unbedingt brauchen, ist ausreichend Flüssigkeit. Achten Sie darauf, genügend zu trinken – am besten Wasser oder kalten Tee.

Was bei schwerem Sonnenbrand tun?

Bilden sich Brandblasen oder löst sich die Haut grossflächig, handelt es sich um einen schweren Sonnenbrand. In diesem Fall sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, die Blasen selbst zu öffnen. Hier besteht ein Infektionsrisiko, die Haut unter den Blasen könnte sich entzünden.

Ein Arzt kann Ihnen bei einem schweren Sonnenbrand, der mit starken Schmerzen einhergehen kann, auch ein Schmerzmittel verschreiben. Treten neben dem Sonnenbrand Symptome wie Fieber, starke Kopfschmerzen, Übelkeit oder Kreislaufprobleme auf, empfiehlt sich ebenfalls ein Arztbesuch, um einen möglichen Hitzschlag oder Sonnenstich abzuklären.

Wie lange dauert ein Sonnenbrand, bis er weg ist?

In der Regel ist ein leichter Sonnenbrand nach einer Woche überstanden, die Symptome klingen meist schon nach ein paar Tagen ab. Bei schwereren Verbrennungen dauert es allerdings länger.

Wie Sonnenbrand vermeiden?

Sinnvoller als einen Sonnenbrand behandeln zu müssen, ist es natürlich, ihn zu vermeiden:

  • lange Kleidung und eine Kopfbedeckung tragen
  • sich langsam an die Sonne gewöhnen
  • Sonnencreme oder anderen Sonnenschutz entsprechend dem eigenen Hauttyp verwenden
  • sich besser im Schatten aufhalten
  • intensive Sonneneinstrahlung und Mittagshitze meiden



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